Vereinsgeschichte

Über 80 Jahre Vereinsgeschichte!

Wir schreiben den 08.05.1938. Kurz vor 08:00 Uhr betreten sieben Personen die Gaststätte “Schwarzer Adler” in Mühlenbeck. Ein Interesse verbindet alle Sieben. Sie haben sich für diesen Tag etwas ganz besonderes vorgenommen. Die Personen sind Herr Ahlert, Frau Hommel , Frau Born, Frau und Herr Glass, Herr Knopp und Herr Döring.

Angeregt hatte dieses Treffen Frau Hommel. Sie war es, die Anfang April Walter Döring besuchte und die Saat legte die an diesem 08.Mai aufgehen sollte. Frau Hommel machte Walter Döring den Vorschlag in Mühlenbeck einen Kleintierzüchterverein zu gründen. Schnell waren sich die beiden einig und hatten sich den 08.05. als Gründungstag auserkoren.

In Anwesenheit des damaligen Kreisvorsitzenden Herr Ahlert gründeten die sechs Zuchtfreunde den Verein und gaben ihm den Namen “Kleintierzüchter-Verein Mühlenbeck und Umgebung”

Die erste Wahl hatte folgendes Ergebnis:

1. Vorsitzender und Zuchtwart Kaninchen:                               Walter Döring

Stellvertretender Vorsitzender und Zuchtwart Geflügel:     Horst Glass

Kassierer:                                                                                                  Erich Knopp

Schriftführerin:                                                                                       Edith Glass

Man traf sich von da an jeden 2. Samstag im Monat. 

Nach einem Jahr dann sollte die erste Ausstellung an den Start und damit auch der erste Schritt an die Öffentlichkeit stattfinden.

Doch dieser Beschluss sollte schwieriger werden als geplant und ob die Ausstellung am geplanten 29.08.1939 stattfinden kann war am Tag zuvor alles andere als sicher.

Die politische Lage hatte sich geändert und im “Schwarzen Adler” war das Militär eingezogen. Walter Döring  hat in einer von ihm verfassten Chronik folgendes dazu geschrieben:

“Ich hatte für den Sonnabend Urlaub genommen und war nicht erstaunt, als es am Sonnabend früh im Dorf hieß, im Lokal und Garten vom “Schwarzen Adler” ist das Militär eingezogen. Ich natürlich gleich hin und musste feststellen, dass dort wo wir die Käfige aufbauen wollten, verschiedene Lastwagen und eine Gulaschkanone standen. In der Mitte von allem stand der Hauptmann mit seinem Spieß und hat das weitere besprochen. Ich trat an ihn heran und sagte in meiner naiver Art – mein lieber Mann, das geht aber nicht, wir wollen hier morgen eine Ausstellung machen-“

Es gab einen Redewechsel zwischen den Herren und es wurde festgestellt das es jetzt Wehrmachtsgelände und nicht mehr Gaststätte ist. Walter Döring war ratlos! bis der Spieß zu ihm sagte das er mit ihm reingehen wolle um noch einmal alles zu bereden. Er merkte das der Spieß ziemlich hohl war , so seine eigenen Worte, und gab ihm erst einmal eine Molle mit Doppeltem und eine Zigarre aus. Sie redeten lange und Walter Döring hat noch so einiges ausgegeben, da der Mann nach seinen Worten “ziemlich ausgetrocknet” war. Das Ergebnis dieses Gespräches war, die Schau fand statt, allerdings mit einigen Einschränkungen.

130  Tiere (verschiedene Kaninchen- und Hühnerrassen) standen am nächsten Tag auf der Schau! Es kamen sehr viele Besucher und es wurde sich lobend darüber ausgesprochen.

Über den zweiten Weltkrieg haben die Mitglieder die noch Zuhause waren den Verein am Leben gehalten und es gab auch 1941 und 1942 eine Schau. Der Verein hatte inzwischen 25 Mitglieder.

In dieser Zeit wurde eine Gruppe Leistung und Schönheit gebildet und für die Erfüllung geforderter Eierleistungen gab es extra Futterzuteilungen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Mitgliederzahl durch verschiedene Umstände zeitweise bis auf 250 an. 

1946 wurde der Verein dann gebeten einen Maskenball durchzuführen. Dieser war mit 700 Besuchern ein Riesenerfolg. Diese Veranstaltung fand dann einige Jahre statt. 

Auf züchterischem Gebiet fanden alle zwei Jahre Schauen statt. Anfangs immer im Herbst, später dann im Sommer. Die Besucherzahlen stiegen von Jahr zu Jahr.

1960 wurde dem Verein zum ersten mal die Ehre zu teil Ausrichter der Kreiskaninchenschau zu sein. 1962 sollte es wieder so sein, allerdings musste diese Schau wegen Seuchen abgesagt werden. 

1963 endet der erste Teil der Vereinschronik mit den Worten:

“Nach meiner Meinung ist der Schlüssel zum Erfolg innerhalb unserer Sparte der, dass wir uns als Züchterfreunde gefunden haben. Ob jung oder alt sind wir eine wahre Züchtergemeinschaft und achten jeden Zuchtfreund auf Grund seiner Erfolge. Wir betreiben unsere Zucht aus Liebe und Freude und nicht als Erwerbsquelle.”

1964 war die Ausstellung ein besonderer Meilenstein in der Vereinsgeschichte. 41 Mitglieder  stellten 114 Kaninchen, 10 Hühner, 60 Zwerghühner und 20 Tauben aus. Auf dieser Sommerschau wurden das erste Mal die Tiere bewertet!

1969, nach 30 Jahren Vereinsgeschichte, trat Walter Döring als Vorsitzender aus Altersgründen zurück. In den folgenden vier Jahren lenkte Horst Kämpfer die Geschicke des Vereins.

1972 übernahm Horst Marks den ersten Vorsitz.

1973 gab es dann die erste Frühlingsschau, die mit 874 Besuchern gleich ein großer Erfolg war.

Aus der Frühlingsschau wurde in den folgenden Jahren die heutige Osterschau. 

1981 musste dann das erste mal eine Schau aus Mangel an Räumlichkeiten abgesagt werden. Die Schau sollte in der Turnhalle stattfinden, diese aber wurde umgebaut. 

1982 fand wieder eine Frühlingsschau statt.1560 Besucher waren ein deutliches Signal für die wichtige Stellung des Vereins. Von nun an fungierte Werner Jeske als Verbindung zwischen Rat der Gemeinde und dem Verein. Das erste Ergebnis war, das ein Versammlungsraum an die Turnhalle angebaut werden sollte. Als dieses Ergebnis aber aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden konnte wurde dem Verein der heutige Standort vorgeschlagen.

1983 im November wurde dann der Bau eines Versammlungszentrum im Park und die Aufnahme eines Kredites beschlossen.

Am 26.08.1984 wurde der Bungalow geliefert und in den folgenden Monaten aufgebaut. Mit dem Heim erhielt der Verein 1985 ein neues Zuhause.

1988 wurde das Fundament der ersten Halle errichtet und 1989 fand dort bereits die erste Frühlingsschau statt. Noch im selben Jahr entstand dann auch die zweite Halle.

Auch in den Jahren nach der Wende stand immer die Zucht im Mittelpunkt der Vereinsarbeit. Die über Jahre bewährten Traditionen, unsere Schauen, Vorträge und Weihnachtsfeiern wurden beibehalten.Stets waren wir bemüht neue Aspekte einfließen zu lassen und die Ausstellungen und das Vereinsleben zu bereichern. 

1992 legte der alte Vorsitzende sein Amt aus Altersgründen nieder und Rainhard Kiepert übernahm den Vorsitz.

1994 löste Hans-Joachim Bork Herrn Kiepert ab und dieser wurde Beisitzer.

2008 übernimmt unser heutiger Vorsitzender Christian Brüsch den Vorsitz.

Ein wichtiger Aspekt des Erfolges ist die gute Zusammenarbeit mit allen umliegenden Vereinen. Nur durch die gegenseitige intensiver Unterstützung gelingt es uns immer wieder ansprechende Ausstellungen zu organisieren. Besonders zu erwähnen ist aber die schon lange währende Kooperation mit dem Bernauer Exotenzüchterverein.